Kann ich meinem Kind helfen, weiter an die Demokratie zu glauben?

Nach den Ergebnissen der Europawahl bekam ich diese Frage(n) häufig geschickt: Wie kann ich mit meinem Kind über die Wahlergebnisse sprechen? bzw. Wie kann ich mich altersgerecht und einfühlsam mit meinem Kind über Politikgeschehen unterhalten, die Grundprinzipien der Demokratie vermitteln oder kritisches Denken fördern?

Ich habe fünf praktische Tipps für dich zusammengestellt, wie es dir gelingen kann.

5 Tipps, mit denen du deinem Kind helfen kannst, weiter an die Demokratie zu glauben

1. Grundprinzipien der Demokratie kindgerecht vermitteln

Dabei gilt: nicht zu viele Infos auf einmal. Es reicht, zwei, drei Punkte anzusprechen, die in deinen Augen am einleuchtendsten für dein Kind sind.

Zum Beispiel so:
„Weißt du noch, als wir am Wochenende einen Ausflug machen wollten? Jeder von uns hatte eine Stimme – und wir sind an die Elbe gefahren, weil das die Mehrheit wollte. Genauso ist das auch in einer Demokratie. Da dürfen alle mitbestimmen, egal wie alt oder jung sie sind. Jede Stimme ist bei einer Entscheidung gleich viel wert.“

Du kannst auch Fragen stellen:
„Findest du es wichtig, dass alle Menschen die gleichen Chancen haben sollten, ihre Träume zu verwirklichen?“

2. Kritisches Denken fördern

Aus meiner Sicht eine der wichtigsten Kompetenzen unserer Zeit: Meine Kinder sollen lernen, Informationen kritisch zu hinterfragen und zu Entscheidungen finden, die sie eigenständig und fundiert getroffen haben.

Denn eine gesunde Skepsis hilft, Fake-News und Manipulationen zu erkennen und sich eine eigene Meinung zu bilden, statt einfach blind die von anderen zu übernehmen. Die Fähigkeit, kritisch zu denken und Fakten von Meinungen zu unterscheiden, ist in der heutigen Zeit wichtiger, denn je.

Wie das geht? Indem du zum Beispiel Nachfragen stellst:
„Warum glaubst du, hat die Person das gesagt? Gibt es vielleicht einen anderen Grund?“

Wichtig ist auch, dass sie lernen, Alternativen abzuwägen:

„Wenn wir jetzt diese Entscheidung treffen – was könnte eine gute Folge davon sein und was eine schlechte?“

„Wieso denkst du das? Was hast du gehört, dass du zu dieser Meinung gekommen bist?“

3. Sei selbst ein Vorbild

Kinder sind häufig „der Spiegel unserer selbst“. Wenn wir respektvoll diskutieren und unterschiedliche Meinungen anhören und akzeptieren, lernen sie von uns, wie man sich demokratisch verhält.

4. Selbst ins Handeln kommen

Das Gefühl von Ohnmacht kennen wir alle. Was da hilft? Selbst ins Tun kommen.

Zeige deinen Kindern, wie sie sich selbst aktiv engagieren können. Dann erleben sie schon früh, dass eigenes Engagement zu einem positiven Einfluss führen kann (in der Schule, im Sportverein, bei sozialen Projekten).

5. Dies ist nicht aller Tage Abend… stay positive 🙌

Auch wenn Wahlergebnisse mal nicht so ausfallen, wie man es sich wünscht: Sie sind nicht das Ende.

Es ist ganz wichtig, dies nicht nur sich selbst, sondern auch den eigenen Kindern klarzumachen. Es gibt viele Wege, sich für Veränderungen einzusetzen. Es ist wichtig, positiv in die Zukunft zu schauen und zu überlegen, was sie (und man selbst) tun können, um ihren Beitrag zur Verbesserung des gesellschaftlichen Miteinanders leisten können.

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