Vergangene Woche war ich beruflich in Wien, um an einer Paneldiskussion zum Thema “Social Media und Jugendliche” teilzunehmen. Ich war also gut 48 Stunden weg, und als ich für den Kurztrip meine Sachen packte, musste ich plötzlich kurz auflachen: Neben meiner Kulturtasche und meinem Schlafshirt legte ich ganz selbstverständlich meine Laufsachen und Sportschuhe. Was ist denn hier passiert?, dachte ich schmunzelnd. Scheinbar eine ganze Menge!
Denn einer meiner Vorsätze (vielleicht war es auch der einzige ;)) für das Jahr 2024 war: Endlich etwas für mich und meinen Körper zu tun.
Die Erkenntnis kam Ende 2023, als ich um die Weihnachtszeit wochenlang starke Schulterschmerzen hatte.
Bei mir ist in den vergangenen Jahren viel passiert: drei Kinder, Selbstständigkeit und Gründung eines Unternehmens, ein transatlantischer Umzug – und ein immer vollerer Alltag.
Viel in Bewegung – nur ich selbst nicht so sehr.
In stressigen Phasen war der Sport immer das Erste, das ich von der To-Do-Liste strich.
In meinem Kopf war da diese eine Hürde: Wie soll ich an diesem vollen Tag auch noch Sport unterbringen?
Doch als ich dann wochenlang mit diesen Schulterschmerzen herumlief, wurde mir klar, dass ich grundlegend etwas ändern muss.
Irgendein Schalter war umgelegt: Sport wurde zur Priorität. Ich fand heraus, dass ein Besuch im Fitnessstudio zu viel Zeit in Anspruch nimmt – und ich es dann gleich lasse…
Stattdessen muss es für mich so einfach zu erreichen sein, wie möglich: Sport zu Hause, also! Ich schnappe mir meine Matte, machte Youtube an – und lege los.
Ich überlegte mir auch, wann ich am besten Zeit für Sport finde: Bei mir ist es morgens, bevor der Wahnsinn losgeht. Denn sobald der Laptop aufgeklappt ist, rast die Zeit, bis ich nachmittags das erste Kind abhole. Abends? Keine Chance, da ruft nur noch die Couch – und die brauche ich dann auch.
Was mir bei der langfristigen Umsetzung enorm geholfen hat, war die Einstellung, dass es egal ist, wie viel ich tue, sondern dass ich es tue!
Und seit nun mehr als neun Monaten tue ich es.
Zu Beginn des Jahres nahm ich mir vor, mindestens vier Mal in der Woche für 20-30 Minuten Pilates zu machen. Das schaffe ich auch meistens. Es gibt aber Tage, an denen ich nur zu meinen 10 Minuten Armübungen komme – und auch das ist okay. Denn: Mein Ziel ist, Sport zu machen, nicht, wie lange!
Und dann die Überraschung: Schon nach kurzer Zeit merkte ich, wie gut mir diese Zeit körperlich und mental tat. Keine Verspannungen mehr, ich bin ausgeglichener, fitter und nicht mehr so schnell müde. Stressige Situationen? Lasse ich viel gelassener an mich heran.
Nach sechs Wochen war es schon Routine: Ich rollte meine grüne Yogamatte aus – und los ging’s.
Es machte mir so viel Spaß, dass ich im April sogar meine Laufschuhe aus der hintersten Ecke des Schranks kramte und anfing, joggen zu gehen.
Einfach raus in den Park um die Ecke, 25 Minuten, egal wie viele Kilometer. Hauptsache, ich tat es. Oder ich brachte meinen Sohn joggend in die Kita – das sind zwar nur 2,5 Kilometer, aber hey: ich hatte mich bewegt, mehr als noch vor einem Jahr.
Nun ist fast Ende September, und mein Sport gehört fest zu meinem Alltag. Wow, dass ich das mal so schreiben würde! Neben meiner alten Sportlehrerin war ich wahrscheinlich die Letzte, die das von sich erwartet hätte.
Aber inzwischen merke ich sogar, wie ich mental schlechter drauf bin, wenn ich ihn mal ausfallen lasse – er fehlt mir!
Als wir als Familie am vergangenen Wochenende gemeinsam laufen waren (das ist übrigens auch ein neues „Familienritual“ geworden), sagte ich zu meinem Mann: „Wir könnten doch nächstes Jahr beim Alsterlauf mitmachen, oder?“
Diese Worte aus meinem Mund… Was ist nur los mit mir?! Ich bin wohl das erste Mal in meinem Leben in meiner “Sport-Era” angekommen… 😉
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