Ich habe drei Kinder und bereits über 20 Kindergeburtstage veranstaltet – und viiiiiiel gelernt.

In diesem Beitrag teile ich meine 10 Learnings mit euch…

3 Kinder, 20 Geburtstage - das sind meine Learnings!
3 Kinder, 20 Geburtstage - das sind meine Learnings! (Foto Adobe Stock: Mahnoor #748331441)

Jede Mutter, jeder Vater kennt es: das bunte Chaos der Kindergeburtstage. Als Mama von drei Kindern durfte ich schon über 20 Kinderparties veranstalten – und habe im Laufe der Jahre einiges gelernt! Hier verrate ich meine Erfahrungen, wie wir die Geburtstage unserer Kinder feiern können, bei denen der Spaß und nicht der Stress im Vordergrund steht. 

1. Die Feier nicht am eigentlichen Geburtstag veranstalten. Der Tag ist eh schon aufregend genug (gerade für noch etwas jüngere Geburtstagskinder). Dann auch noch Gastgeber:in sein ist für sie häufig überwältigend. Lieber entspannt am Nachmittag Geburtstagskuchen und die neuen Geschenke begutachten. Bei uns kommen dann vielleicht noch Oma und Opa vorbei – und das war’s. An einem anderen Tag feiern wir dann mit den kleinen Freund:innen! 🙂 

2. Nicht nachmittags einladen. “Mamaaaa, wann kommen endlich die Gäste?” Die Frage hören Eltern am Tag der großen Sause gefühlt 3948 Mal. Wir nicht mehr. Denn wir starten Kindergeburtstagsfeiern tatsächlich am liebsten am späten Vormittag (gegen 11 Uhr). Warum? Das Geburtstagskind (und auch die Gäste) sind häufig so aufgeregt, wachen früh auf und warten ungeduldig, bis die Party endlich losgeht. Wenn man schon vormittags feiert, kann man gemeinsam alles vorbereiten – und die anschließende Wartezeit ist nicht allzu lang. Außerdem haben alle Beteiligten dann noch den Nachmittag, um wieder runterzukommen… Feiern ist aufregend, besonders für Kinder.

3. Weniger ist mehr: Dekoration ist überbewertet. Denn wer achtet auf die liebevoll gedeckte Tafel oder die aufwendig angebrachte Ballon-Girlande? Eins ist klar: Die Kinder kaum! Deshalb: Weniger ist mehr. Meine Kindergeburtstagsdeko besteht mittlerweile (höchstens ;)) aus einer Rolle Papierluftschlangen und ein paar Smarties oder Gummibärchen, die ich auf den Tisch verteile. Die Kinder freuen sich darüber – und die Deko ist ganz schnell (in den Bäuchen) verschwunden. 🙂

4. Weniger ist mehr gilt auch fürs Essen. Eine fancy Torte stundenlang selbst backen oder für teuer Geld beim Konditor bestellen?! I’ve been there. I’ve done that. Mittlerweile spare ich mir die Zeit und das Geld und backe in der Regel einen Rührkuchen. Der schmeckt den meisten Kindern eh besser als eine cremige Torte – und sowieso essen die Kinder viel weniger davon, als man sich vielleicht vorstellt. Und natürlich gibt’s auch immer Kinder, die gar keinen Kuchen mögen. Deshalb habe ich immer eine Packung Knabberkram parat. Easy peasy – und alle happy. 

5. Weniger ist mehr, die dritte: Das gilt nämlich auch für das Programm und die Aktionen, die man sich überlegt hat. Bei uns wird lange nicht mehr alles durchgeplant und viel weniger vorbereitet – denn wir lassen mittlerweile einfach mal laufen: Oft freuen sich die Kinder, wenn sie einfach ganz normal mit einander spielen können.

6. Back to basics: Wenn man sich anschaut, was es aktuell alles für neue Spiele und Aktionen an Kindergeburtstagen gibt, hat man als Elternteil oft das Gefühl, man muss jetzt auch mit einer völlig neuen Idee um die Ecke kommen. Aber warum eigentlich? Auch das verursacht noch mehr Stress und Druck. Wir spielen mittlerweile wieder viel mehr Klassiker wie Topfschlagen, Stille Post, Reise nach Jerusalem und Co. Die Vorbereitung ist minimal, die Kinder haben maximal Spaß (und das Lustige: diese Spiele sind für manche komplett neu, weil sie eben kaum noch gespielt werden… ;))

7. Gastgeschenke sind überbewertet: Auch die gehören mittlerweile zu jedem Kindergeburtstag dazu. Und haben manchmal den Wert eines normalen Geburtstagsgeschenkes. Meine Erfahrung: Die braucht es eigentlich gar nicht… Und meine persönliche Meinung dazu: Ich mag sie auch gar nicht so gern leiden. Ich möchte doch auch meinen Kindern beibringen, dass man anderen (in dem Fall dem Geburtstagskind) eine Freude machen kann – ohne etwas im Gegenzug zu erhalten.  Und wenn es doch unbedingt sein muss, dann achte ich darauf, dass es etwas Sinnvolles ist  (wie ein schöner Bleistift oder ein guter Radiergummi) oder Dinge, die man verbrauchen kann (Badezusatz, ein hübscher Keks). Diese ganzen Plastikkleinteile, die häufig gefühlt in fünf Minuten kaputt gehen fliegen eh nur zu Hause rum – und landen früher oder später im Müll.  

8. Spiele und Spaß – Wettkampf nein! Ich erinnere mich noch, wie ich bei Kindergeburtstagen manchmal gestresst war, weil ich Angst hatte, dass ich die Aufgaben nicht schaffe/nicht schnell genug bin etc. – und genau so empfinden viele Kinder. Vor allem in ungewohnten Umgebungen. Deshalb: Ja zum Spaß – no zur Competition ;)). Wir achten  darauf, dass wir Spiele und Aufgaben wählen, die keinen Einzelwettkampfgedanken haben. Und wenn, dann treten ganze Teams gegeneinander an – und die Teammitglieder werden von uns ausgewählt, damit es gerecht und fair bleibt. 

9. Let’s meet outside! Nach Möglichkeit enden unsere Geburtstage gerne draußen, z.B. auf dem Spielplatz. Die anderen Eltern noch hereinbitten? Hört sich erstmal nett an – meine Erfahrung ist aber: Nach der Party ist das eher keine gute Idee: Die kleinen Gäste sind häufig müde und/oder überdreht, beim Geburtstagskind (und seinen Eltern ;)) fällt die Anspannung ab – und mal ehrlich: auch die Eltern der Besucherkinder haben selten wirklich Lust, noch in den Geburtstagstrubel mit einzusteigen. Sich in Ruhe unterhalten ist oftmals eh kaum möglich. Deshalb beenden wir Geburtstage gerne im Freien: Die, die schnell wieder gehen müssen, fühlen sich nicht verpflichtet zu bleiben; die, die kurz schnacken wollen, können dies tun – und die Kinder können ihre ganze Energie auf dem Klettergerüst loswerden.

10. Weniger Druck, mehr Spaß.  Mein letzter und wohl wichtigster Punkt.

Und wenn du es gerne anders handhabst – go for it! 🙂 Ich habe nur das Gefühl, dass wir Eltern es häufig sind, die den (Erwartungs-)Druck (an uns selbst?!) aufbauen. Und natürlich gibt es auch die Eltern, die den Geburtstag des Kindes wochenlang vorbereiten – und denen es Freude bereitet, jedes Detail zu planen und die ganze Wohnung zu schmücken.

Mich hat es allerdings vor allem gestresst. Mir hat die Erkenntnis geholfen, dass es den Kindern, um die es an dem Tag ja geht, auf nur eine Sache ankommt: Darauf, eine gute Zeit zu haben.

Und dass sie dafür eigentlich gar nicht viel brauchen.

Das ist doch eigentlich eine schöne Nachricht, oder?! 

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