US-Professorin Ruth Gottesman spendet Studierenden in New York eine Milliarde Dollar
Was für viele junge Menschen in den meisten europäischen Ländern selbstverständlich ist, stellt in den USA keine Selbstverständlichkeit dar.
Um dort an die Universität zu gehen, benötigt man viel (sehr viel!) Geld, weshalb sich viele enorm verschulden. Diese Studienkredite zahlt man dann, sobald man im Berufsleben angekommen ist, über Jahrzehnte mühevoll ab. Ein Medizinstudium etwa kann locker mehrere Hunderttausend Dollar kosten.
So war der Jubel im Hörsaal vom Albert Einstein College in New York riesig, als die frühere Professorin Ruth Gottesman verkündete, die angehenden Mediziner:innen könnten künftig kostenlos studieren.
Ruth Gottesman nutzte dafür einen Teil des Vermögens (fast eine Milliarde US-Dollar!) ihres vor zwei Jahren verstorbenen Ehemannes, dem Wallstreet-Finanzier David Gottesman. Sie sei ihrem Mann sehr dankbar, dass er ihr so viel Geld vererbt habe. Zuvor soll er ihr noch gesagt haben: “Mach damit, was du für sinnvoll hältst.” Das war für die 93-jährige Ärztin offenbar der kostenlose Zugang zu Bildung. Mit umgerechnet 920 Millionen Euro übergibt sie die größte jemals registrierte Spende dieser Art an die Fakultät, um die Studiengebühren aller Studierenden zu bezahlen. Die Spende dürfte für etwa 15 Jahre reichen.
Gottesman hat sich für das Albert Einstein College entschieden, nicht nur, weil sie dort selbst Professorin war, sondern weil das College in der Bronx liegt, einem der ärmsten Stadtteile New Yorks.
Die Universität wird von rund 1.100 Studierenden besucht. Sie hatte zuvor Studierende am Einstein College interviewt und erfahren, dass fast die Hälfte von ihnen nach Abschluss des Studiums mehr als 200.000 US-Dollar Schulden hatten.
Die Universität erklärte, sie hoffe, aufgrund der Schenkung “einen talentierten und vielfältigen Pool von Personen” anzuziehen – Menschen, die sonst nicht über die Mittel für ein Medizinstudium verfügen.
Immer wieder wird darüber diskutiert, was sich in der Welt bewegen würde, wenn die Reichsten der Reichen einen Teil ihres Vermögens spenden. Eine Frau, die es einfach tut, Ruth Gottesman: Unsere Good News der Woche.