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Elisabeth Koblitz

Ellis Saturday-Morning-Report Vol. 9

Ellis Saturday-Morning Report Vol. 9

Guten Morgen, liebe News-Crew!

Es ist Samstagmorgen und das heißt: Es ist Zeit für Nachrichten. 🙂

Bei uns im NEWSiversum ging es diese Woche wieder hoch her. Seit Beginn der Hamburger Sommerferien ist ja die von Euch so geliebte Serie “Lets Talk Taboo” gestartet, in der regelmäßig Mitglieder der News-Crew ihre unterschiedlichen Tabuthemen mit uns teilen. Falls du sie noch nicht gelesen hast, schaue unbedingt auf meiner Website, unserem Newsiversum vorbei. Das findest du die ersten drei spannenden Artikel. Unter anderem Teil eine Leserin mit uns ihre ergreifen Geschichte, weshalb sie aus Liebe zu ihrem Kind dieses zur Adoption freigeben hat.

Und noch kurz eine organisatorische Sache: Solltest Du als News-Crew-Mitglied noch nicht Teil meiner “engen Freunde-Gruppe” auf Instagram sein (für dich zur Info: Als Teil der Gruppe erhältst du Zugriff zu exklusiven Instagram-Stories von mir, unter anderem Teile ich dort meine Hamburg-Tipps), schreibe mir eine E-Mail an @newsiversum.com

Auch diese Woche lohnt sich wieder ein Blick auf Welt der Nachrichten – und das machen wir jetzt gemeinsam.

Kaffee oder Kakao in die Hand – und auf geht’s!
Hier ist der ESMR Vol. 9 als Podcast:

Das war diese Woche wichtig:

1.Militärputsch im Niger – die unheilige Allianz der Generäle bedroht die Stabilität in Westafrika   

Afrikas westliche Sahelzone kommt nicht zur Ruhe – eine Militärjunta hat in der vergangenen Woche die Macht im Niger übernommen. Das Land war nach Militärputschen in Mali (August 2020 und Mai 2021) und Burkina Faso (September 2022) das letzte der drei Nachbarländer, das noch eine demokratisch gewählte Regierung hatte. Doch Offiziere der Präsidialgarde setzten Nigers Präsidenten Mohamed Bazoum fest. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tchiani, ernannte sich dann selbst zum neuen Machthaber des westafrikanischen Binnenstaates mit rund 26 Millionen Einwohnern. Die Putschisten setzten die Verfassung außer Kraft. Sie begründeten den Umsturz mit der Wirtschafts- und Sicherheitslage des Landes. Der Putsch sei notwendig gewesen, um “den allmählichen und unvermeidlichen Untergang” des Landes zu verhindern.

Niger zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Immer wieder wird die ehemalige französische Kolonie von Dürren und Hungersnöten heimgesucht. Die Landwirtschaft ist Hauptwirtschaftszweig, aber es gibt auch Bodenschätze (u. a. Gold und Kupfer – und Niger exportiert Uran). Dennoch ist das Land dringend auf Entwicklungshilfe angewiesen.

Die internationale Gemeinschaft hat den Putsch verurteilt. Nach der EU und Deutschland hat auch die Weltbank ihre Zahlungen an Niger eingestellt. Auch die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) erhöhte den Druck auf die Militärjunta und forderte, den gestürzten Präsidenten innerhalb von sieben Tagen wieder einzusetzen. Dieses Ultimatum läuft am morgigen Sonntag aus. Die Antwort des Putschisten-Generals Tchiani kam per TV-Ansprache “Wir lassen uns nicht einschüchtern!” Eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Nigers sei nicht akzeptabel. Eine Vermittlungsdelegation der ECOWAS reiste unverrichteter Dinge wieder aus dem Niger ab – ohne die Putschisten getroffen zu haben. Rückhalt erhielten diese durch die Machthaber in Mali und Burkina Faso – es wirkt wie ein neues antidemokratisches Bündnis in dieser Region Afrikas.

Angesichts der bedrohlichen Lage ziehen die USA und Großbritannien Regierungsmitarbeiter aus dem Krisenland ab. Das Botschaftspersonal in der nigrischen Hauptstadt Niamey werde auf ein Minimum reduziert. Die diplomatische Vertretung Deutschlands ist aus Sicherheitsgründen vorübergehend an den Flughafen verlegt worden. In Niamey war es nach dem Putsch zu Protesten und Unruhen gekommen – auch vor den Botschaften westlicher Staaten. Am Mittwoch hatten mehrere Länder mit der Evakuierung ihrer Staatsbürger begonnen. Auch etwa 40 Deutsche hatten an Bord französischer Sonderflüge das westafrikanische Land verlassen. Eine Bundeswehrmaschine brachte 32 weitere Menschen ins niedersächsische Wunstorf. Die Angst vor einem blutigen Bürgerkrieg oder kriegerischen Konflikten in der Region wächst.

Für die Bundesregierung ist der Putsch außenpolitisch ein herber Rückschlag – der letzte demokratische Partner in der Region ist damit weggebrochen. Niger galt als eine Art Hoffnungsstaat in der Krisenregion. Nach dem Militärputsch in Mali war Niger zudem für die Bundeswehr zum wichtigen Drehkreuz für den Abzug der Truppen aus Mali geworden, von wo auch militärisches Gerät in Sicherheit gebracht werden muss. Ironischerweise hatte Deutschland in der jüngeren Vergangenheit viel Zeit und Geld investiert, um nigrische Spezialkräfte auszubilden. So hatte man zur Stabilisierung und Demokratisierung der Sahelzone beitragen wollen – eine Strategie, die nach dem Putsch in Niger nun als krachend gescheitert gelten muss.

2. Ausgebrannter Autofrachter im sicheren Hafen – Diskussion um Risiken des küstennahen Schiffsverkehrs

Aufatmen an der Nordseeküste – die Gefahr einer Umweltkatastrophe durch einen havarierten Autofrachter ist gebannt. Nach tagelangem Bangen war es am Donnerstag gelungen, die weitgehend ausgebrannte und manövrierunfähige “Fremantle Highway” von ihrem provisorischen Ankerplatz vor der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog ins niederländische Eemshaven zu schleppen. Dort soll das schwer beschädigte Schiff nun zunächst vorsichtig entladen werden. Dann gilt es, den Treibstoff (rund 1.600 Tonnen Schweröl und etwa 200 Tonnen Schiffsdiesel) sowie das verbliebene Löschwasser aus dem Rumpf zu pumpen. Erst danach wird das ganze Ausmaß der Schäden zu beurteilen sein. 

Das erst vor zehn Jahren vom Stapel gelassene rund 200 Meter lange Schiff war in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli auf der Fahrt von Bremerhaven zum Suezkanal nördlich der Insel Ameland in Brand geraten. An Bord laut Reederei: 3.789 Fahrzeuge, darunter 498 Elektro-Autos. Die defekte Batterie eines dieser E-Autos könnte nach Einschätzung von Expert:innen das Feuer ausgelöst haben – die offiziellen Ermittlungen zur Brandursache beginnen allerdings erst. Bei der Evakuierung des Schiffs starb ein Mitglied der aus Indien stammenden Besatzung. Die anderen 22 konnten von der niederländischen Küstenwache gerettet werden – sieben Seeleute waren ins Meer gesprungen und wurden mit Hilfe von Hubschraubern geborgen. Die meisten der 16 Verletzten sind inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden. 

Die unter panamaischer Flagge fahrende und von der Reederei K Line gecharterte “Fremantle Highway” drohte nach der Havarie in der Deutschen Bucht zu kentern oder gar auseinanderzubrechen – für das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Wattenmeer hätte das vermutlich verheerende Folgen gehabt. Das Drama in der Nordsee, es offenbart ein Dilemma der Globalisierung – rasant wachsenden internationalen Warenaustausch und Umweltschutz gleichzeitig zu gewährleisten.

Weil die Weltwirtschaft ohne die auf dem Seeweg hin – und her transportierten Güter nicht funktioniert, ist nun erneut eine Diskussion um die Sicherheit von Frachtern entbrannt. Forderungen nach strengeren Brandschutzvorschriften und moderneren Löschsystemen an Bord werden laut. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne), der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) drängen darauf, Autofrachter als Gefahrgut-Transporter einzustufen. Die Bundesregierung müsse für gefährliche Frachter grundsätzlich die küstenferneren Routen vorschreiben. Sollte sich am Ende herausstellen, dass tatsächlich ein defektes E-Auto den desaströsen Schiffsbrand ausgelöst hat, stellt sich noch eine ganz andere Frage, die uns dann ganz direkt betrifft: Wie sicher sind wir eigentlich auf den vielen Autofähren?

3. Anklage, die dritte: Ex-Präsident Donald Trump wurde erneut angeklagt

Der frühere US-Präsident Trump ist angeklagt worden.

… und wenn du jetzt denkst: “Häh, das hat Elisabeth mir doch vor ein paar Wochen schon gesagt?!” Dann hast du recht. ;)Denn die Anklage in dieser Woche ist bereits die dritte Anklage, die innerhalb weniger Monate gegen den Ex-Präsidenten erhoben wurde.

Da kann man schon mal den Überblick verlieren – deshalb hier ein kurzer “Refresher”: 

Im Frühjahr war Donald Trump bereits im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin in New York angeklagt worden; kurz darauf folgte eine Anklage auf Bundesebene in Florida. Dem Ex-Präsidenten wird dabei vorgeworfen, in seinem dortigen Anwesen “Mar-a-Lago”geheime Regierungsdokumente gelagert und nicht freiwillig an das FBI übergeben zu haben. 

Nun folgt also die dritte Anklage gegen Trump (die zweite auf Bundesebene).Der unabhängige Sonderermittler Jack Smith, der vom US-Justizministerium eingesetzt wurde, um die politisch heiklen Ermittlungen gegen Trump auszulagern, sagte am Mittwoch, Trump würde in insgesamt vier Punkten angeklagt werden: So werden ihm die bewusste Einflussnahme auf das Ergebnis der Präsidentschaftswahl 2020 (die er gegen den jetzigen Präsidenten Joe Biden verlor) vorgeworfen. 

Außerdem sollen die damals vom Präsidenten gestreuten Lügen maßgeblich dazu beigetragen haben, dass wütende Trump-Anhänger am 6. Januar 2021 das US-Kapitol stürmten – um zu verhindern, dass im Parlament das Wahlergebnis der US-Wahl 2020 und somit Joe Biden offiziell als Präsident bestätigt werden. 

Und wie reagiert das Trump-Team auf die dritte Anklage?

Donald Trump, der am Donnerstag zur Anklageverlesung in Washington, D.C. erschien, bestreitet auch in diesem Fall alle Vorwürfe. Seine Anwälte argumentieren, mit der Anklage würde die freie Meinungsäußerung eines Ex-Präsidenten kriminalisiert werden – dies würde an Praktiken aus Nazi-Deutschland in den 1930er Jahren erinnern.

In den Augen vieler Republikaner ist die Anklage politisch motiviert. Sie behaupten, Trumps politische Gegner versuchten auf diese Weise, seinen Wiedereinzug ins Weiße Haus zu verhindern. Kommendes Jahr sind ja wieder Präsidentschaftswahlen in den USA – Trump hat bereits angekündigt, erneut um die Kandidatur kämpfen zu wollen.Die drei Anklagen scheinen Trump politisch übrigens nicht besonders zu schaden. Laut aktueller Umfragen liegt er unter den Kandidaten, die für die Republikaner ins Rennen gehen wollen, weit vorne.

Auf der Website ging ein Magazin-Beitrag online!

Auf Instagram ist ja die beliebte Rubrik der Mittwoch News in Sommerpause. Stattdessen ging ein weiterer Artikel aus der Rubrik "Let's Talk Taboo" online:

Triggerwarnung: In dem Text geht es um Suizid

Sandra und Max führen eine heimliche Affäre. Als Max sich ein Jahr später das Leben nimmt, ist Sandra mit ihrer Trauer alleine.

Hier gehts zum Text: Heimliche Trauer -Meine Affäre hat Suizid begonnen

Gratis-Urlaub für evakuierte Tourist:innen auf Rhodos

Die Waldbrände, die im Juli auf der griechischen Ferieninsel Rhodos loderten, bedeuteten für viele Tourist:innen das unfreiwillige Urlaubsende. Allen Betroffenen möchte Griechenland nun einen einwöchigen kostenlosen Aufenthalt auf der Insel schenken. 

„Für all jene, deren Urlaub wegen der Busch- und Waldbrände verkürzt wurde, bietet die griechische Regierung in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden eine Woche Gratis Urlaub im nächsten Frühling oder Herbst an“, verkündete Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Mittwoch bei einem Interview mit dem britischen Sender ITV.

Das Angebot soll für die Nebensaison und das Frühjahr 2024 gültig sein. Wo der entsprechende Antrag gestellt werden kann, bleibt bisher unklar. Offenbar ist eine Art Gutschein geplant, ob der auch die Anreise nach Rhodos abdecken wird, ist noch nicht bekannt.

Vor zwei Wochen kam es auf der Insel zu schweren Bränden, die zunächst von der Feuerwehr gelöscht werden konnten. Jedoch drehte sich der Wind unerwartet und die starken Windböen trieben Rauchschwaden und Asche auch zu den Hotels im Südosten der Insel. Laut Regierung wurden etwa 20.000 Tourist:innen und Einwohner:innen während der größten Evakuierungsaktion Griechenlands mit Bussen, Schiffen und Sonderflügen in Sicherheit gebracht. Infolgedessen waren zahlreiche Urlauber gezwungen, ihren Urlaub abzubrechen und nach Hause zurückzukehren.

Nicht nur die Einheimischen, sondern auch die griechische Wirtschaft wurden durch die verheerenden Brände getroffen. Der Tourismus ist der wichtigste Motor der griechischen Wirtschaft, er steuert etwa ein Viertel des griechischen Bruttoinlandsprodukts bei. Mitsotakis betonte, dass Rhodos zur Normalität zurückgekehrt sei und "einladender denn je" sei. Damit will Griechenland versuchen, die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen auf seinen Tourismussektor zu verringern."Uns ist klar, dass die Situation bei den Betroffenen für Unannehmlichkeiten gesorgt hat, aber nun ist Rhodos wieder genauso gastfreundlich wie eh und je."

So, liebe News-Crew. Nun startet gut informiert ins Wochenende!

Regnerische Grüße aus Hamburg, Elisabeth