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Elisabeth Koblitz

Ellis Saturday-Morning-Report Vol. 2

Ellis Saturday-Morning Report Vol. 2

Guten Morgen, liebe News-Crew!

Herzlich willkommen in der zweiten Ausgabe meines wöchentlichen Newsletters "Ellis Saturday Morning Report".

Vielen Dank für Euer wahnsinnig nettes und positives Feedback zu diesem Format. Ich war wirklich überwältigt.

Hier kommt meine Zusammenfassung für dich, was in der Welt der Nachrichten diese Woche so los war!

Du kannst dir aussuchen, ob du dich in dieser E-Mail auf den neusten Stand bringst, oder die Infos lieber auf die Ohren bekommst! Hier ist der Morning Report als Mini-Podcast:

Vielleicht hast du es in der letzten Ausgabe schon entdeckt: In diesem schriftlichen Newsletter findest du weiter unten auch immer noch eine kurze Zusammenfassung darüber, über welche Themen wir in der Woche im NEWSIversum (also auf meiner Website und auf meinem Instagram-Kanal) gesprochen haben.

Manche sind ja vielleicht nicht täglich auf Instagram unterwegs – und so kannst du sicher sein, dass du keinen meiner Artikel verpasst. 🙂

Auf geht's.

Das war diese Woche wichtig:

1. Atommächte rüsten auf

“Wir driften in eine der gefährlichsten Perioden der Menschheitsgeschichte", sagte Dan Smith, Direktor des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI Anfang dieser Woche mit Blick auf die Ergebnisse seines Jahresberichts.

Der zeigt: 

Weltweit treiben alle Atommächte ihre nukleare Aufrüstung voran.

Zwar gehe die Gesamtzahl der Atomwaffen weiter zurück (heute: 12.552, vor einem Jahr noch 200 mehr). Den Rückgang der Gesamtzahl erklären die Forschenden mit dem Ausrangieren alter Sprengköpfe. Doch die Zahl einsatzfähiger Sprengköpfe nimmt zu: Inzwischen sind es 9.500. Denn alle neun Atommächte modernisierten laut Sipri ihre Kernwaffenarsenale. 

Fragst du dich jetzt: Wer sind nochmal die Atomstaaten?

Es gibt laut dem Atomwaffensperrvertrag fünf offizielle Atomwaffenstaaten, nämlich die fünf UN-Vetomächte: USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien.

Der Vertrag ist 1970 in Kraft getreten, mit dem Ziel, Atomwaffen weltweit abzubauen. Dass dies nicht durchgehend gelungen ist, sehen wir gleich.

Die fünf offiziellen Atommächte hatten also zugesagt, anderen Staaten keine Atomwaffen zu überlassen. Die existierenden Waffen dienten nur “der Abschreckung und Vorbeugung von Krieg”.  

Insgesamt gibt es 191 Vertragsstaaten, darunter auch Deutschland. Diese verpflichteten sich, nicht nach solchen Waffen zu streben. Vier Staaten sind nicht Mitglied des Vertrags: Indien, Pakistan, Israel und Südsudan.  

Neben den fünf offiziellen Atomwaffenstaaten, besitzen inzwischen jedoch noch andere Länder Nuklearwaffen: Das sind neben Indien, Pakistan und Israel auch Nordkorea.

Saudi-Arabien und dem Iran wird unterstellt, sie hätten nukleare Ambitionen, bzw. bauten bereits heimlich Kernwaffen.

Von den fünf offiziellen Atommächten verfügen die USA und Russland zusammen fast über 90 Prozent aller Atomwaffen.

China soll laut SIPRI sein Atomwaffenarsenal ausweiten und könnte bis Ende des Jahrzehnts mindestens gleich viele Atomwaffen haben wie Russland und die USA. Indien und Pakistan hätten 2022 ebenfalls neue Arten von nuklearen Trägersystemen eingeführt und weiterentwickelt. So könnten die indischen Raketen nun größere Reichweiten zurücklegen und Ziele in ganz China erreichen. 

Vor allem die zuletzt wieder verschärfte Rhetorik der Staaten in Bezug auf Atomwaffen bereitet SIPRI Sorge. Insgesamt habe sich im Jahr 2022 eine anhaltende Verschlechterung der globalen Sicherheit fortgesetzt, bilanziert die Organisation. 

Außerdem habe aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine die Transparenz über die russischen, aber auch amerikanischen Atomwaffenarsenale deutlich abgenommen. Gleiches gilt für Großbritannien: Seit 2022 gibt es die Zahl der Atomwaffen nicht mehr bekannt.

2. So viele Flüchtlinge wie nie

Knapp 110 Millionen Flüchtlinge gab es 2022 meldet  das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. 

Das sind rund 19 Millionen mehr Menschen als im Jahr zuvor und somit der stärkste je gemessene Anstieg von Flüchtlingen.

“Es ist ein Armutszeugnis für den Zustand unserer Welt”, kommentierte UN-Hochkommissar Filippo Grandi die Zahlen.

Die Menschen flüchten vor Verfolgung, Krieg und Gewalt,  Hunger und Naturkatastrophen.

58 Prozent von ihnen flohen dabei innerhalb ihres eigenen Heimatlandes, hier spricht man von Binnenflüchtlingen; 35 Millionen verließen ihr Heimatland, der Großteil von ihnen suchte Schutz in Nachbarstaaten. 

Über die Hälfte der Geflüchteten kamen aus nur drei Ländern: Am meisten Menschen flohen vor dem Bürgerkrieg in Syrien; dies waren rund 6,5 Millionen Syrer:innen. Aus der Ukraine und Afghanistan flohen je rund 5,7 Millionen Menschen. 40 Prozent davon sind Kinder.

Die meisten Flüchtlinge nahm – genau wie im Jahr zuvor – die Türkei auf: mehr als 3,5 Millionen Menschen. Es folgen Iran, Kolumbien – und an vierter Stelle: Deutschland mit rund 2,1 Millionen aufgenommenen Flüchtlingen. 

„Menschen auf der ganzen Welt zeigen weiterhin eine außergewöhnliche Gastfreundschaft gegenüber Flüchtlingen, indem sie ihnen Schutz und Hilfe gewähren“, so UN-Flüchtlingskommissar Grandi. „Aber wir brauchen viel mehr internationale Unterstützung und eine gerechtere Aufteilung der Verantwortung.”

Es müsse bei der Ursachenbekämpfung viel mehr getan werden, damit “Flüchtlinge die Möglichkeit haben, freiwillig, sicher und in Würde nach Hause zurückzukehren.“

3. Das gab's noch nie: Klimaaktivist:innen verklagen US-Bundesstaat

In den USA hat diese Woche ein historischer Prozess begonnen… und damit meine ich nicht den Prozess gegen Ex-Präsident Donald Trump in Florida, über den ich im Morning-Report vergangene Woche sprach, sondern ein viel zu wenig beachtetes Verfahren im US-Bundesstaat Montana.

16 Kläger:innen im Alter von fünf bis 22 Jahren werfen dem Bundesstaat vor, ihnen sei durch die “gefährlichen Auswirkungen fossiler Energien und die Klimakrise” Schaden zugefügt worden. Der Staat habe ihr Recht auf eine “saubere und gesunde Umgebung” verletzt.

Den Aktivist:innen geht es laut eigener Aussagen nicht um eine finanzielle Entschädigung, sie möchten die Verantwortlichen in ihrem Heimatstaat auf juristischem Weg zwingen, etwas gegen den Klimawandel zu tun.

Es ist das erste Mal, dass eine von Jugendlichen initiierte Klage überhaupt verhandelt wird. Allein deshalb verdient der Prozess “Held vs. Montana” unsere Aufmerksamkeit.

Rikki Held (22) ist die Hauptklägerin. Ihre Familie betreibt eine Ranch und ein Motel in Montana. In der Nähe wird ein großer Teil der US-Kohle gefördert.  Aufgrund von extremen Temperaturen, Dürre und Waldbränden sei die Existenzgrundlage ihrer Familie zunehmend in Gefahr, argumentiert die junge Frau.

Sichtlich angefasst berichtete Held vor Gericht vom Sommer 2021, als Waldbrände Mensch und Tier wochenlang die Luft zum Atmen genommen hatten. Es folgten Massenevakuierungen – der Motelbetrieb der Familie habe darunter massiv gelitten. Sie beschrieb, wie ein Feuer die Stromleitungen zerstörte, sodass die Ranch über einen Monat keinen Strom hatte. So war es der Familie nicht möglich, Wasser für das Nutzvieh zu pumpen. 

Die Klage fokussiert sich auf eine Klausel des Umweltschutzgesetzes in Montana. Diese begünstigt die Förderung von Kohle, da sie den Behörden untersagt, die Genehmigungsanträge für fossile Brennstoffe auch im Hinblick auf ihre Klimaauswirkungen zu prüfen. 

Das Argument der Kläger:innen: dies sei verfassungswidrig, denn die Verfassung von Montana habe seit 1972 einen Zusatzartikel. Darin steht: “Der Staat und jede Person soll eine saubere und gesunde Umgebung in Montana für jetzige und künftige Generationen erhalten und verbessern.” 

Prozessauftakt war Montag dieser Woche. Insgesamt zwei Wochen hat die Richterin Zeit, um festzustellen, ob die Umweltpolitik von Montana einen “substantiellen Faktor” bei der Verursachung von Klimaauswirkungen spielt. 

Michael Russell, Montanas stellvertretender Justizminister, bestreitet dies und sagte am Montag: “Der Klimawandel ist ein globales Problem, das Montana eher in die Rolle eines Zuschauers drängt.”

Auf der Website ging ein Magazin-Beitrag online!

Der Kampf um das Rennen der Präsidentschaftskandidatur der Republikaner hat längst begonnen. Nach Trump ist der Gouverneur von Florida, Ron deSantis laut aktuellen Umfragen einer der beiden Top-Favoriten. Der konservative Hardliner macht seit einem Jahr Schlagzeilen, weil er sich mit dem Unterhaltungsriesen Disney angelegt hat. Um was es bei diesem Streit geht, kannst du als Crew-Mitglied exklusiv im Artikel "Disney gegen DeSantis" lesen.

Und auch auf meinem Instagram-Kanal war einiges los:

"Die AfD gehört verboten. Zu diesem Schluss kam vor Kurzem das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR).

Begründung: Die Partei habe sich seit ihrer Gründung 2013 fortlaufend radikalisiert und verfolge das Ziel, die freiheitlich demokratische Grundordnung zu beseitigen.

Gleichzeitig erfährt die AfD in Umfragen hohe Zustimmungwerte. Kann man eine Partei verbieten, die gesellschaftlich anerkannt ist? Das haben wir eine Politikwissenschaftlerin gefragt. Hier liest du ihre spannenden Antworten.

Außerdem gab's wie gewohnt die Mittwoch News . Darin: Zum Tod von Berlusconi; Trump auf der Anklagebank und: An unterschiedlichen Orten der Welt brennen die Wälder.

Hast du dich gefragt, warum am Mittwoch viele Apotheken geschlossen waren? Die Antwort gibt's hier.

Und bevor wir jetzt alle das Wochenende genießen, habe ich hier noch eine gute Nachricht für euch:

Der Élysée-Vertrag, das erste deutsch-französische Abkommen nach dem Zweiten Weltkrieg, wird 60 Jahre alt.

Bis heute gilt er als erster Schritt Richtung Freundschaft – zwischen den beiden ehemaligen Erzfeinden Frankreich und Deutschland.

Das wollen die beiden Länder feiern und stellten 60.000 kostenlose Bahntickets für junge Erwachsene zwischen 18-27 Jahren bereit. 

Dieser deutsch-französische Freundschaftspass gilt ab dem 1. Juli für ein halbes Jahr.  Voraussetzung neben dem Alter ist es, einen Wohnsitz in Frankreich oder Deutschland zu haben.  Mit dem Ticket können die jungen Erwachsenen einen Monat lang das jeweilige Nachbarland bereisen. 

Der Andrang war riesig (die Server gingen zeitweise in die Knie – zum Ärger der Interessenten): innerhalb von 30 Minuten war das Kontingent von 30.000 Tickets für Deutschland ausgeschöpft.

Na dann, den Glücklichen “Bon voyage!”  

So, liebe News-Crew. Das war das Wichtigste der Woche. Bester Zeitpunkt, nun das Handy wegzulegen. Das mach ich jetzt auch! 🙂

Herzlichst, Elisabeth