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Elisabeth Koblitz

Ellis Saturday-Morning-Report Vol. 14

Ellis Saturday-Morning Report Vol. 14

Ellis Saturday-Morning Report

Guten Morgen, liebe News-Crew!

Hier kommt meine Zusammenfassung für Euch, was in der Welt der Nachrichten diese Woche wichtig war:

Und ja, es ist unglaublich. Aber ich tippe diese Zeilen gerade in meinem Laptop. Am Freitag bin ich zum Flughafen gefahren und habe ihn von News-Crew-Mitglied Nicole überreicht bekommen…. 😉 Teamwork makes the dream work!

Nun sind wir also endlich wieder vereint ? ? Mannometer, what a ride!! Zur Feier des Tages hatte ich mich dann direkt in eine Café gesetzt und in Windeseile E-Mails getippt und diese Ausgabe des ESMR vorbereitet (geht ja alles so viel schneller mit einer echten Tastatur…).

Auch sonst war die Woche ereignisreich und ist förmlich nur so vorbei gerauscht. So freue ich mich jetzt riesig auf dieses Sommerwochenende – und ich glaube, viele tun dies. Wenn ich dieser Tage durch die Straßen laufe, scheint ganz Hamburg draußen zu sein: Überall gehen Menschen spazieren oder trinken ein Glas Weißwein im Straßenrestaurant. Jeder von uns genießt dieses Wetter noch intensiver, als im Hochsommer, denn wir alle wissen: Das sind die letzten warmen Tage. Also raus – und LEBEN. Und das wünsche ich Euch auch, dass ihr an diesem Wochenende noch das unverhoffte Spätsommer-Sonnen-Glück genießen könnt.

Vorher trinken wir jetzt aber noch wie gewohnt unseren samstäglichen Kaffee und schauen mal, was in der Welt der Nachrichten diese Woche wichtig war. Los geht's.

Hier kannst du den ESMR Vol. 14 als Podcast hören:

Das war diese Woche wichtig:

1. USA: "Proud Boys"-Anführer zu 22 Jahren verknackt

 Am 6. Januar 2021 stürmten Tausende Anhänger des damals abgewählten US-Präsidenten Donald Trump das US-Kapitol in Washington, D.C.. Sie wollten unbedingt verhindern, dass der Wahlsieg von Joe Biden parlamentarisch bestätigt wird.

Nun wurde einer der Hauptdrahtzieher verknackt: Enrique Tarrio, der ehemalige Anführer der rechtsextremen Miliz “Proud Boys”, wurde zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt. Das ist die bisher höchste Haftstrafe, die im Zusammenhang mit der Kapitol-Erstürmung verhängt wurde. Tarrio reiht sich damit in die Reihe von weiteren rund 1.100 Menschen, die bislang wegen der Attacke angeklagt wurden. Rund 600 Urteile sind bisher gefällt worden.

Zwar war Tarrio an dem Tag der Kapitolerstürmung selbst nicht anwesend, doch der Richter sah es als erwiesen an, dass er „der ultimative Anführer“ war. Während des Sturms hatte Tarrio seine Miliz in den sozialen Medien angefeuert. Weitere Mitglieder der “Proud Boys”, die wegen “aufrührerischer Verschwörung” schuldig gesprochen wurden, erhielten Haftstrafen zwischen zehn und 18 Jahren.

 Die Gruppierung, die sich selbst als „Fußsoldaten der Rechten“ begreift, nahm während Trumps Präsidentschaft eine prominente Rolle ein. Unvergessen Trumps Antwort während eines TV-Duells im Präsidentschaftswahlkampf. Auf die Aufforderung, sich von Rechtsextremen zu distanzieren antwortete Trump: „Proud Boys, haltet euch zurück – und haltet euch bereit.“ („Proud Boys, stand back and stand by.“ Die “Proud Boys” waren nicht die einzige rechtsextreme Gruppe, die am Sturm beteiligt war. Die “Oath Keepers” hatten ebenfalls eine aktive Rolle gespielt,  einige ihrer Mitglieder wurden bereits in früheren Verfahren verurteilt. 

Der Kapitolsturm und seine Folgen bleiben in den USA ein dunkles Kapitel, die Gerichtsverfahren und die zum Teil empfindlichen Haftstrafen unterstreichen nun aber die ernsten Konsequenzen für diejenigen, die gegen die Grundprinzipien der amerikanischen Demokratie verstoßen.

 Ex-Präsident Donald Trump ist wegen seiner Rolle am 6. Januar ebenfalls wegen Verschwörung angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, seine Anhänger aufgestachelt zu haben.

2. Unwetter in Südosteuropa und Brasilien

Nach Rekordhitze und desaströsen Waldbränden wird der Südosten Europas nun von heftigen Regenfällen heimgesucht. In Griechenland, der Türkei und in Bulgarien sind mehrere Menschen durch Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben gekommen. Die Situation in Mittelgriechenland ist besonders besorgniserregend.

Griechische Medien berichteten, dass es in der Region Thessalien weiterhin regnet. Die Wassermassen hätten das Land regelrecht in zwei Teile geteilt. Seit Dienstagabend ist die bedeutendste Autobahn des Landes zwischen Athen und Thessaloniki auf einer Länge von 200 Kilometern blockiert. Volos, eine große Hafenstadt in der Region, ist nahezu vollständig von der Außenwelt abgeschnitten. Seit Tagen gibt es keine Strom- und Wasserversorgung mehr. Die Hilfskräfte versuchen, Bewohner:innen in Sicherheit zu bringen, doch die Einsätze gestalten sich schwierig. Denn an zahlreichen Orten steht das Wasser über zwei Meter hoch. Aktuell sei es noch nicht möglich zu sagen, wie viele Menschen ums Leben gekommen sind. Viele Dörfer sind aufgrund von Erdrutschen nicht erreichbar und haben derzeit teilweise weder Strom noch ein funktionierendes Mobilfunknetz.

Meteorologen betonen, so etwas „noch nie gesehen“ zu haben. Premierminister Kyriakos Mitsotakis sprach von den wohl “stärksten Regenfällen in Griechenland seit Beginn der Aufzeichnungen.”  

Am Dienstagabend gab der staatliche Wetterdienst Meteo bekannt, dass es in Zagora nordöstlich von Volos einen Rekord-Regen von 754 Millimetern pro Quadratmeter gab. Zum Vergleich: Im Juli 2021 gab es bei der fatalen Ahrtal-Flut Niederschläge von 100 bis 200 Millimetern pro Quadratmeter.

Türkische Behörden haben vor weiteren Unwettern in der Region des Schwarzmeeres gewarnt. Insbesondere im nordwestlichen Teil des Landes verwandelte der Regen viele Straßen in reißende Flüsse, einschließlich Istanbul. Mindestens acht Personen sind in der Türkei gestorben, weitere 31 Menschen wurden verletzt. 

Nur in Bulgarien scheint sich die Situation zu verbessern und es soll dort vorerst nicht mehr regnen.

Mehrere EU-Politiker:innen haben aufgrund der verheerenden Überschwemmungen schnellere Hilfen für die betroffenen Länder und eine verbesserte Vorbereitung gefordert. Katarina Barley, die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, sagt:  "Wie bereits in früheren Naturkatastrophen anderer EU-Mitgliedstaaten sollte der EU-Solidaritätsfonds für den Wiederaufbau in Anspruch genommen werden". Die SPD-Politkerin betonte, dass es unangemessen wäre, zu denken, es handele sich lediglich um übliche Wetterereignisse. 

Doch nicht nur Südeuropa wurde in diesen Tagen von schweren Unwettern getroffen. Anfang der Woche verursachte im Süden Brasiliens ein Zyklon Starkregen, der zu Überschwemmungen und Erdrutschen führte. Über 52.000 Menschen wurden durch den Sturm in 70 teils abgelegenen und schwer zugänglichen Gebieten getroffen. Durch den Zyklon sind mindestens 36 Menschen ums Leben gekommen. Die Regierung des Bundesstaates Rio Grande do Sul gab bekannt, dass seit Montagabend 1.650 Personen ihr Zuhause verloren haben. In der Geschichte des Bundesstaates gab es noch nie ein Wetterereignis, das so viele Menschenleben gekostet hat. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva bot die Hilfe der Bundesbehörden an.

3. Rekordhitze = Rekordsommer.

Die extremen Wetterereignisse in Griechenland und Brasilien – aber auch die jüngsten Dürren und Hitzewellen. Sie sind – so sehen es die meisten Experten – Folgen des Klimawandels. Dazu passt diese Meldung des EU-Klimawandeldienstes Copernicus von dieser Woche:

Der Sommer 2023 war weltweit der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Sommermonate Juni, Juli und August eine weltweite Durchschnittstemperatur von 16,77 Grad hatten. Dies ist ein höherer Durchschnittswert als der des bisherigen Rekordsommers 2019. Da lag der Durchschnittswert bei 16,48 Grad.

Nicht nur Klimaexpert:innen blicken besorgt auf die Zahlen vom Klimawandeldienst Copernicus. 

UN-Generalsekretär António Guterres appellierte diese Woche erneut an die Staats-,und Regierungschefs: „Wir können das schlimmste Klimachaos immer noch verhindern – und wir haben keinen Moment zu verlieren.“ 

Bei dieser Meldung kam mir sofort ein Satz in den Sinn, den ich vor ein paar Jahren das erste Mal las: „This could be the coolest summer for the rest of your life“. Dies könnte für dein restliches Leben der kühlste Sommer sein.

Denn der aktuelle Hitzerekord des Sommers 2023 wird mit Sicherheit bald abgelöst werden…

Das war los im NEWSiversum

Auf der Website ging es auch wieder rund:

Mehr als 21 Millionen Frauen, die älter als 47 Jahre sind, gibt es in Deutschland. Doch in der Öffentlichkeit sind Frauen über 50 wenig präsent. Das ändert sich glücklicherweise langsam. Gut so! Denn wir brauchen dringend neue Vorbilder und eine andere Perspektive aufs Alter.

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Mit dem gewaltsamen Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini erfuhr die jüngste Revolution in Iran einen tragischen Höhepunkt. Am 16. September jährt sich ihr Tod zum ersten Mal – und die Revolution hält an.

Wir haben mit Schauspielerin und Aktivistin Elmira Rafizadeh über die aktuelle Situation in Iran, Aktivismus und die große Kraft der Solidarität gesprochen.

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Die Good News der Woche

Mexiko legalisiert Abtreibungen

Der Oberste Gerichtshof Mexikos hat am Mittwoch entschieden, dass Abtreibungen nicht mehr strafbar sind.

In Mexiko drohten Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen und den durchführenden Ärzt:innen bisher Haftstrafen. Nun soll der Straftatbestand des Schwangerschaftsabbruchs aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden. Die staatlichen Gesundheitseinrichtungen sind demnach landesweit verpflichtet, Schwangerschaftsabbrüche auf Wunsch der betroffenen Frauen durchzuführen.

Damit knüpft das Gericht an ein Urteil aus dem Jahr 2021 an, das bereits ein absolutes Abtreibungsverbot für verfassungswidrig erklärt hatte. Seither war ein Schwangerschaftsabbruch in Ausnahmefällen, etwa nach einer Vergewaltigung oder bei lebensbedrohlichen Schwangerschaftskomplikationen, erlaubt.

Der Informationsgruppe für selbstbestimmte Reproduktion (im Original: El Grupo de Información en Reproducción Elegida), kurz „GIRE“, ging das nicht weit genug. Sie klagte gegen die Regierung und forderte die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen – mit Erfolg: Nun wurde das Parlament vom Obersten Gerichtshof beauftragt, die seit 1931 geltende Regelung aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. Damit entkriminalisiert Mexiko Schwangerschaftsabbrüche vollständig.

„Unglaublich“, freut sich GIRE auf Instagram. Und fügt mahnend hinzu: „Wir hoffen, dass die Bundesstaaten des Landes, deren Gesetzgebung die reproduktive Autonomie noch immer behindert, die Kriterien des höchsten Gerichts umsetzen, um das Recht der Frauen und der Personen, die schwanger werden können, zu garantieren“, schreibt die Organisation auf ihrer Seite. 

So, liebe News-Crew,

ohne große Umschweife würde ich sagen: Let's enjoy this beautiful weekend!!?

Herzlichst aus Hamburg,
Elisabeth