EU verbietet „Greenwashing“ in der Werbung
Werbeslogans auf Produkten, die Klima- oder CO2-Neutralität betonen, sind weit verbreitet. Produzenten greifen häufig auf selbst erstellte Etiketten zurück, die Begriffe wie „klimaneutral“ oder „umweltfreundlich“ tragen. Doch hinter vielen dieser Etiketten verbirgt sich eine Praxis, die als Greenwashing bekannt ist. Greenwashing bezeichnet die irreführende Darstellung von Produkten oder Dienstleistungen als umweltfreundlicher als sie tatsächlich sind. Vergangenen Monat beschloss das Europäische Parlament ein Gesetz, um Greenwashing entgegenzuwirken.
Die EU geht davon aus, dass 53 Prozent der aktuellen Umweltlabel falsche Informationen enthalten oder auf vage Kriterien zurückgehen. Etwa 40 Prozent der aktuellen Kennzeichen sollen sogar gänzlich erlogen sein.
Damit soll nun Schluss sein: Die neuen Vorschriften zielen vor allem darauf ab, die Kennzeichnung von Produkten klarer und vertrauenswürdiger zu gestalten, indem sie allgemeine Umweltaussagen wie „natürlich“, „biologisch abbaubar“, „klimaneutral“ oder „öko“ verbieten, sofern diese nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden können.
Darüber hinaus wird auch die Verwendung von Nachhaltigkeits-Siegeln reguliert. Damit reagiert die EU auf die Verwirrung, die durch die Vielzahl dieser Siegel entstand und die oft einen Vergleich erschwert. Zukünftig sind in der EU nur noch Nachhaltigkeitssiegel erlaubt, die auf offiziellen Zertifizierungssystemen basieren oder von staatlichen Stellen eingeführt wurden. Ein weiterer Bestandteil des Gesetzes ist die Verpflichtung zur Angabe von Informationen über die erwartete Lebensdauer eines Produktes. Ein weiteres wichtiges Ziel der neuen Vorschriften ist es, die Garantieinformationen für Verbraucher klarer zugänglich zu machen. Hierfür wird ein neues, einheitliches Etikett eingeführt, um Produkte mit einer längeren Garantiezeit deutlich hervorzuheben. „Das Gesetz macht Schluss mit irreführender Werbung mit vermeintlich umweltfreundlichen Produkten“, sagte Anna Cavazzini, grüne Europaabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz. Es dürfe „nicht mehr der Anschein entstehen, dass das Baumpflanzen im Regenwald die industrielle Produktion eines Autos“ klimaneutral mache.
Ein Gesetz gegen Greenwashing, das echte Nachhaltigkeit fördert und Verbraucher vor irreführenden Umweltclaims schützt – das sind definitiv Good News!