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16.3. · Kindersterblichkeit weltweit auf historischem Tiefstand

Kindersterblichkeit weltweit auf historischem Tiefstand

Weltweit überleben nach Einschätzung des UN-Kinderhilfswerks Unicef mehr Kinder als je zuvor die ersten Lebensjahre. Das hat die Organisation diesen Mittwoch in Köln und in New York mitgeteilt. 

Mit dem Begriff Kindersterblichkeit ist die geschätzte Anzahl der Kinder gemeint, die zwar lebend geboren wurden, aber sterben, bevor sie fünf Jahre alt werden.

Laut dem Bericht, der von UNICEF in Zusammenarbeit mit der WHO und der Weltbank erstellt wurde, starben 2022 schätzungsweise 4,9 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. So niedrig war die Zahl noch nie.

Dies seien 51 Prozent weniger als im Jahr 2000 und 62 Prozent weniger als 1990, da seien es noch 12,5 Millionen Kinder gewesen. Diese positive Entwicklung ist besonders bemerkenswert, da sie trotz des stetigen Anstiegs der Weltbevölkerung erfolgt.  Besonders in Ländern im Globalen Süden, wie Malawi, Ruanda und der Mongolei sind die Fortschritte besonders groß. Dort sei die Sterblichkeit seit 2000 um mehr als 75 Prozent gesunken.
Trotz dieser guten Nachrichten – eine Fakt fällt ins Auge: Die meisten Todesfälle gibt es in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Die Hauptursache liegt oft auf vermeidbaren Ursachen oder behandelbaren Krankheiten wie Frühgeburten, Komplikationen während der Geburt, Lungenentzündungen, Durchfallerkrankungen oder Malaria.

Warum ist Kindersterblichkeit im Globalen Süden besonders hoch?

Die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Kindes hängt eng damit zusammen, in welchem Land es auf die Welt kommt und wo dieses auf der globalen Armuts-Skala liegt. In ärmeren Ländern sind die Gesundheitssysteme schwächer und die Ernährungssituation von werdenden oder stillenden Müttern ist sehr schlecht, gleiches gilt für die Vor- und Nachsorgeuntersuchungen. Dazu gehört, dass auch die Wege zu Entbindungsstationen oft weit und zu teuer sind und entsprechend dürftig ausgestattet sind.

Für die Entwicklung der positive Nachrichten erklärte UNICEF-Direktorin Catherine Russell stünden “die Geschichten von Hebammen und qualifiziertem Gesundheitspersonal, die Müttern helfen, ihre Babys sicher zur Welt zu bringen und Kinder gegen tödliche Krankheiten zu impfen und die Familien durch Hausbesuche zu unterstützen”. 

Auch wenn die Anzahl an Kindersterblichkeit einen Tiefstand erreicht hat, bedeutet es nach wie vor, dass zu viele Kinder an vermeidbaren Ursachen sterben. Daher ist es laut dem Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus „(…) von entscheidender Bedeutung, den Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung für jede Frau und jedes Kind zu verbessern, auch in Krisensituationen und in abgelegenen Gebieten”. 

Diese Nachrichten sind nicht nur unsere Good News der Woche, sondern ein Hoffnungsschimmer für die kommenden Jahre. Sie zeigt, dass die Bemühungen um bessere Gesundheitsversorgung bereits positive Auswirkungen haben und erinnern uns daran, dass der Kampf sich lohnt, damit Kinder in den ärmsten Regionen der Welt an vermeidbaren Ursachen irgendwann nicht mehr sterben müssen.