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Ich bin seit 6 Jahren Mama. In 4 Jahren habe ich drei gesunde und wundervolle Kinder geboren. Und wenn ich […]

Ich bin seit 6 Jahren Mama. In 4 Jahren habe ich drei gesunde und wundervolle Kinder geboren. Und wenn ich gefragt werde, wie das so ist – ringe ich nach den richtigen Worten. Dieses Mama-Gefühl, dieser Mix aus unendlicher Liebe und gleichzeitig unendlicher Müdigkeit – der ist unbeschreiblich.
Ich blicke auf die Fotos von vor zwei oder vier Jahren und sehe eine Frau – mal hochschwanger oder mit Neugeborenen im Arm – und an ihrer Seite erst ein, dann zwei Mädchen und ich ertappe mich wie ich denke: Puh. Das muss doch auch ganz schön anstrengend sein.

Und das war es auch. Denn neben diesen kleinen, zarten, schönen Momenten funktionierte ich rund um die Uhr. Ich wurde gebraucht. 24/7. All die kleinen und größeren Meilensteine, all die durchwachten Nächte, weil ein Zahn durchbrechen will, weil das Baby die Nähe braucht, weil das Kind krank ist.
Wenn das Kleinkind gerade erst laufen kann und Du es nicht eine Sekunde aus den Augen lassen darfst. Oder das fast Zweijährige, das einfach keinen Bock hat im Auto zu sitzen und deshalb schreit, nur schreeeeeeit und dabei die Hirsekringel in der Hand zerbröselt und auf den Boden schmeißt, vor lauter Wut.

In diesen Momenten, in diesen Phasen funktionierst Du als Mama einfach nur. Denn für alles andere reicht Dir Deine Energie nicht mehr.

Meine Kinder sind immer noch klein. Sie brauchen mich immer noch. Doch in den letzten Tagen spüre ich, dass wir gerade am Ende dieser ersten krassen Phase sind. Wenn wir im Cafe sitzen, sind es die anderen, die draußen auf und ab gehen, um das schreiende Kleine zu beruhigen. Andere sagen: “Ich will einfach nur mal drei Stunden am Stück schlafen”. Und ich bin die, die ruhig antwortet: “Das wird ganz bald besser.”

Ich sehe meine kleine Große, die fast schon 6 ½ ist. Sie ist zu groß, um sie auf dem Arm die Straße entlang zu tragen, sie hat Humor und erzählt tolle Geschichten. Oder sie sagt: “Papa, Du hast das heute richtig gut gemacht” und “Mama, danke, dass Du an meine Erzieher gedacht hast und ihnen Sonnenblumen gekauft hast” und sagt “Kleiner Bruder, ich zeig Dir, wie es geht”.

Beim Kita-Abschied gestern hatte sie, genau wie ihre Eltern, Tränen in den Augen, als jedes Kind zu ihr kam und ihr einen Wunsch für den nächsten großen Lebensabschnitt mitgab: “Ich wünsche Dir einen Schutzengel”. “Ich wünsche Dir eine Blume”. “Ich wünsche Dir Kraft”. “Ich wünsche Dir Freunde”.

“Wie fühlst Du Dich?” frage ich sie auf dem Nachhauseweg. “Ich bin glücklich und auch ein bisschen traurig”, antwortet das hoppsende Mädchen an meiner Hand.

Und das erste Mal in den vergangenen 6 Jahren habe ich Luft und Energie einen bittersüßen Meilenstein bewusst wahrzunehmen und zuzulassen.
Ich drücke ihre Hand fest und schlucke den Kloß in meinem Hals runter.
“Ich auch”, sage ich.

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