Ein mobiles Nothotel gegen Obdachlosigkeit
Armut hat viele Gesichter – eines der sichtbarsten ist die Obdachlosigkeit in unseren Städten.
Allein in Berlin leben Schätzungen zufolge zwischen 2.000 und 10.000 Menschen auf der Straße. Obwohl das Recht auf Wohnen bereits 1948 in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgeschrieben wurde, bleibt es für viele ein unerreichbares Versprechen.
Doch inmitten dieser schwierigen Realität gibt es kreative Lösungen als Hoffnungsschimmer.
Van Bo Le-Mentzel, ein Architekt aus Berlin, hat vor zwei Jahren das „Not Hotel“ entwickelt – ein kleines mobiles Hotelzimmer auf Rädern, das obdachlosen Menschen als Schlafplatz dienen soll.
Das Konzept ist einfach, aber effektiv: Auf einem Pick-up-Fahrzeug montiert, bietet das „Not Hotel“ eine kleine, geschützte Unterkunft, die vor den Witterungsbedingungen und der Unsicherheit des Lebens auf der Straße schützt. Der erste Prototyp steht in Berlin-Kreuzberg, wo er als mobile Zuflucht für eine obdachlose Person dient.
Der Architekt plant gerade ein zweites “Not Hotel”, in dem dann zwei Obdachlose übernachten können. Um das Projekt zu finanzieren, benötigt er dafür noch Spenden.
Das “Not Hotel” beruht auf mehreren Ideen: “Ein mal ist es eine Idee, wie man auf nachbarschaftlicher Basis helfen kann, um Obdachlosigkeit zu begegnen und das andere ist die Frage, wie wir mit dem Thema Obdachlosigkeit umgehen”- denn so ein kleines Haus ist keine langfristige Lösung. Es braucht bezahlbaren Wohnraum, so der Berliner. Ein Vorschlag von ihm ist, dass die Architektinnen und Architekten die Wohnungen in der Innenstadt kleiner planen- damit mehr Wohnungen auf gleicher Fläche gebaut werden könnten.
Das „Not Hotel“ ist ein kleiner, aber symbolisch kraftvoller Schritt, der zeigt, dass es kreative Lösungen für große Probleme gibt. Und ist deshalb unsere Good News der Woche.
Er erinnert uns aber auch daran, dass wir als Gesellschaft mehr tun müssen, um Obdachlosigkeit langfristig zu bekämpfen und hoffentlich irgendwann zu beenden.