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23.3. · Erstmals Mann wegen »Dick pic« verurteilt

Wegen »Dick pic« – Erstmals Mann verurteilt

Beim sogenannten Cyberflashing senden Täter unaufgefordert sexuelle Bilder über soziale Medien, Dating- oder Messaging-Apps sowie über Bluetooth oder Airdrop. In England wurde diese Woche erstmals ein Mann zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er unaufgefordert Aufnahmen seines Geschlechtsteils, sogenannte “Dick pics“, an Frauen geschickt hatte.

Das Urteil folgte nur wenige Wochen nachdem Cyberflashing in England im Rahmen des Online Safety Act zu einer Straftat erklärt worden war. Seit Ende Januar ist es in England und Wales strafbar, ungefragt Fotos von Genitalien  über die oben genannten Wege zu versenden.

Bei dem Täter handelt es sich um einen 39-Jährigen, der einem 15-jährigen Mädchen sowie einer Frau per Whatsapp unaufgefordert Aufnahmen seines Geschlechtsteils geschickt hat. Beide Opfer machten Screenshots der Nachrichten, die Frau zeigte ihn noch am selben Tag bei der Polizei von Essex an. Er hat vor Gericht zugegeben, in zwei Fällen ein Foto oder einen Film von seinem Penis verschickt zu haben, um Angst, Schrecken oder Demütigung zu verursachen. 

Ein Gericht hat ihn am Dienstag nun zu einer Gefängnisstrafe von 66 Wochen verurteilt – also für mehr als ein Jahr hinter Gitter geschickt.

Die Haftstrafe ist daraus entstanden, dass der Mann bereits aufgrund von Sexualstraftaten gegenüber Minderjährigen auf Bewährung verurteilt worden war. Wenn der Mann nun seine Haftstrafe abgesessen hat, ist die Sache nicht erledigt, bis mindestens 2033 bleibt er als Sexualstraftäter offiziell registriert. 

„Die Täter denken vielleicht, dass sie weniger wahrscheinlich erwischt werden, wenn sie online straffällig werden, aber das ist nicht der Fall. Cyber-Flashing hat schädliche Auswirkungen auf die Opfer, und wir werden weiterhin allen Meldungen über diese Straftat nachgehen“, erklärte Detective Chief Inspector James Gray von der zuständigen Polizeidienststelle.


Dass Cyberflashing in England im Rahmen des Online Safety Act zu einer Straftat erklärt wurde und dass bereits der erste Täter zur Verantwortung gezogen wurde, ist unsere Good News der Woche. Es wäre wünschenswert, wenn dies auch Signalwirkung in anderen Ländern entwickeln würde, im Kampf gegen digitale Belästigung und den Schutz der Privatsphäre im digitalen Raum.