Ein Haus für 31 Menschen
Obdachlosigkeit ist mehr als ein soziales Problem – sie bedeutet für viele Menschen ein täglicher Überlebenskampf. Ohne ein Dach über dem Kopf fehlt nicht nur Sicherheit, sondern oft auch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Doch in Hamburg gibt es nun einen Lichtblick: Die Diakonie hat diese Woche den Grundstein für ein soziales Projekt gelegt. Im Hamburger Münzviertel, unweit des Hauptbahnhofes, soll ein Haus gebaut werden, indem obdach- und wohnungslose Menschen dann wohnen sollen.
In dem Haus ist nicht nur für Wohnraum gesorgt, sondern auch Platz für eine Praxis, die Patient:innen ohne Krankenversicherung empfängt und behandelt.
„Jede Anstrengung zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit ist wichtig. Wir wissen aus unserer Arbeit, welchen Unterschied eine Wohnung für den Menschen macht, der darin wohnt”, sagt Nina Behlau vom Diakonie-Hilfswerk Hamburg.
Die zukünftigen Mieter:innen bekommen reguläre Verträge für ihre Wohnungen. Die Wohnungen befinden sich über der im Erdgeschoss liegenden ärztlichen Praxis. Laut der Diakonie werden auch Beratungen und Begleitungen angeboten und können bei Bedarf in Anspruch genommen werden.
Das Haus soll nach derzeitiger Planung im Frühjahr 2026 bezugsfertig sein. Die Baukosten für das Projekt werden gefördert und finanziert durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank. Die Diakonie investiert selbst 14 Millionen Euro in das Projekt, auch wenn es gerade noch eine Millionen-Lücke gibt, die sich hoffentlich durch die Spendenbereitschaft der Hamburger:innen schließen lässt.
In Deutschland sind insgesamt rund 50.000 Menschen obdachlos, also haben kein Dach über dem Kopf und leben auf der Straße. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030 beenden zu wollen. Dieses Projekt ist nicht nur ein Hoffnungsschimmer für die obdachlosen Menschen Hamburgs, sondern auch eine wichtige Erinnerung daran, dass das von der Regierung gesetzte ZIel erreicht werden kann- und muss. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen nicht nur in Hamburg, sondern in ganz Deutschland Schule machen – denn jeder Mensch verdient ein Zuhause und die Chance auf ein würdevolles Leben.