Gericht in Nepal stärkt Rechte von transgeschlechtliche Menschen
Nepals Oberster Gerichtshof hat in einem kürzlich veröffentlichten Urteil die Rechte von trans* Menschen erheblich gestärkt. Die Entscheidung folgt einer jahrelangen Auseinandersetzung der Jurastudentin und Aktivistin Rukshana Kapali, die seit 2021 mehrfach die nepalesische Regierung verklagt hat, um die Anerkennung der Transgender-Identität in offiziellen Dokumenten zu erzwingen.
Bislang konnten trans* Personen in Nepal ihr Geschlecht nur als „anderes“ oder „drittes Geschlecht“ registrieren lassen. Für eine Änderung auf „männlich“ oder „weiblich“ wurden geschlechtsangleichende Operationen im Ausland sowie medizinische (genitale) Untersuchungen im Inland vorausgesetzt.
Kapali, die als Transfrau in Nepal aufwuchs, beschrieb ihre Enttäuschung über die Diskrepanz zwischen Nepals internationalem Ruf als Vorreiter in LGBTI-Rechten und den tatsächlichen Hürden, denen sie in ihrem Land gegenüberstand: „Als ich versuchte, meinen eigenen Namen und meine Geschlechtsangabe in meinen Rechtsdokumenten zu ändern, stieß ich auf Hindernisse, Ignoranz und Ablehnung.“
Kapalis persönlicher Kampf spiegelt ein großes Problem wider, dem trans* Menschen in Nepal gegenüberstehen. Das neue Urteil des Obersten Gerichtshofs schafft einen Präzedenzfall für die Anerkennung der Geschlechtsidentität, obwohl trans* Menschen in Nepal weiterhin individuell Petitionen einreichen müssen, um ihre Rechte durchzusetzen. Kapali setzt sich weiterhin für die Rechte der Trans-Community ein, indem sie anderen dabei hilft, ähnliche Klagen einzureichen. Jeder bisher abgeschlossene Fall führte zu einem positiven Urteil, was zeigt, dass sich die Rechtsprechung in Nepal langsam zugunsten der trans* Menschen entwickelt.
Kapali äußerte ihre Erleichterung gegenüber der Himalayan Times: „Ich bin sehr froh und glücklich, dass dieses Urteil der Diskriminierung und Stigmatisierung, der ich überall ausgesetzt war, endlich ein Ende gesetzt hat. Mein Leben wird von nun an einfacher sein.“
Wieso sind das unsere Good News?
Dieses Urteil ist nicht nur ein Triumph für Kapali, sondern markiert einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung und Akzeptanz von trans* Menschen in Nepal. Es gibt Hoffnung, dass weitere Fortschritte folgen werden, um die Rechte und Würde aller trans* Personen im Land vollständig zu gewährleisten. Das Urteil setzt die Regierung unter Druck, ein Selbstbestimmungsgesetz zu verabschieden.
Übrigens: In Deutschland tritt ein solches Selbstbestimmungsgesetz im November dieses Jahres in Kraft.