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Ein Freibad, das ein ganzes Dorf vereint

Ein Freibad, das ein ganzes Dorf vereint

Jährlich müssen in Deutschland rund 80 Freibäder schließen. Ein Verlust für die betroffenen Städte und Gemeinden aus vielerlei Gründen. Gleiches Schicksal sollte vor 20 Jahren auch einem kleinen Stadtbezirk von Villingen-Schwenningen, Tannheim, ereilen.

Doch was dann passierte, ist ein wunderbares Beispiel dafür, was eine Gemeinschaft erreichen kann: Innerhalb von nur 48 Stunden gründeten die Ortbewohner:innen einen Förderverein, der heute über 300 Mitglieder und ca. 70 Freiwillige zählt. Die Teilgemeinde Tannheim kaufte der Stadt das Freibad für die symbolische Summe von einem Euro ab.

Seitdem halten die Freiwilligen das Freibad am Laufen. Dank Menschen wie Rolf Keller, einem pensionierten Maurer, der gemeinsam mit 20 anderen Freiwilligen ein neues Baby-Planschbecken baute.

Die Haupteinnahmequelle des Bades ist der Kiosk, der zum Treffpunkt in Tannheim geworden ist. An lauen Sommertagen kommen dort schnell 200 Gäste zusammen. Ermöglicht wird der Betrieb des Kiosks durch freiwillige Kuchenbäckerinnen wie die Grundschulrektorin Nadine, die täglich einen Kuchen an das Kiosk-Team spendet. Wurst und Brot werden von örtlichen Betrieben zum Einkaufspreis zur Verfügung gestellt.

Auch für sicheres Schwimmen ist gesorgt: Die Rettungsschwimmerin Beate Riesterer bildet die freiwilligen Badeaufsichten aus und gibt jährlich einen Auffrischungskurs im Rettungsschwimmen. Außerdem leitet sie eine kleine Schwimmgruppe, da sie der Meinung ist, dass jedes Kind schwimmen lernen soll.

Die Geschichte des Freibads von Tannheim hat mich diese Woche wirklich sehr entzückt! 
Sie zeigt, wie Ehrenamt und Engagement das Leben in einem Dorf bereichern und verändern können. In Tannheim wurde nicht nur ein Freibad gerettet, sondern auch ein lebendiger Ort der Begegnung geschaffen, der ein Vorbild für andere Gemeinden sein kann. „Das Freibad hat uns zusammengeschweißt, der Teamspirit hier ist gewaltig“, so das Fördermitglied Karl-Heinz Bartsch.